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Was
ist Mobbing?
Heinz Leymann, dem deutsch - schwedischen Arbeitswissenschafter ist es
zu verdanken, dass das Phänomen der Stressbelastung am Arbeitsplatz
durch destruktives Verhalten von Kollegen oder/ und Vorgesetzen einen
wichtigen Stellenwert in der arbeitswissenschaftlichen Forschung und in
der öffentlichen Diskussion erhalten hat. Durch seine Forschungen
und seinen politischen Einsatz hat er vielen betroffenen Menschen geholfen.
Von ihm stammt auch die Begriffsbestimmung von Mobbing,
an der wir uns orientieren.
"Mobbing ist · eine konfliktbelastete Kommunikation
am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen,
· bei der die angegriffene Person unterlegen ist und · von
einer oder mehreren anderen Personen systematisch und während längerer
Zeit direkt oder indirekt angegriffen wird · mit dem Ziel und/oder
dem Effekt des Ausstoßes und · die angegriffene Person dies
als Diskriminierung erlebt." Wenn man diese Definition genauer betrachtet,
enthält sie mehrere Teile:Zunächst handelt es sich um eine bestimmte
Situation in einem festgefügten sozialen Rahmen: Mobbing geschieht
im Arbeitsleben. Das ist sehr wichtig: Unsere Arbeitskollegen und -kolleginnen
können wir uns nicht aussuchen. Eine Arbeitsgruppe ist fast immer
eine vom Betrieb zusammengesetzte "Zwangsgemeinschaft". Man
arbeitet nicht zusammen, weil man sich so gerne hat, sondern weil man
zusammen im Auftrag des Betriebes bestimmte Aufgaben lösen soll.
Wer sich in dieser Zwangsgemeinschaft nicht wohl fühlt, kann nicht
einfach gehen. Mobbing tritt nur selten in freiwilligen Zusammenschlüssen
wie Sportvereinen oder Freizeitclubs auf, ganz einfach deshalb, weil derjenige,
der sich nicht akzeptiert fühlt, sich einen anderen Verein oder ein
anderes Hobby suchen kann. Diese Freiheit gibt es auf der Arbeit nicht,
und deshalb kann Mobbing entstehen. Mobbing kann auch in anderen
Zwangsgemeinschaften entstehen wie in der Schule, in Internaten oder bei
der Bundeswehr.
Weiterhin enthält die Definition eine Unterscheidung von zwei verschiedenen
Klassen von Handelnden. Es gibt die unterlegene Einzelperson und die angreifenden
Kollegen oder Vorgesetzten. Wichtig ist dabei, dass diese Rollen im Laufe
des Mobbing-Prozesses entstehen. In einigen Fällen sind beide
Konfliktparteien lange Zeit gleichwertig, bis schließlich eine Seite
in dem Dauerkonflikt ihre Bewältigungsmöglichkeiten verliert
und in die unterlegene Position kommt. Manchmal sind es persönliche
Ereignisse, die eine Person schwächen, beispielsweise eine längere
Krankheit oder der Verlust des Partners. Öfters jedoch sind es hierarchische
Strukturen, die sich am Ende doch durchsetzen
Dann wird in der Definition von einer "konfliktbelasteten Kommunikation"
geredet. Was ist damit gemeint? Im Laufe eines langen Arbeitstages begegnen
sich Kollegen an den meisten Arbeitsplätzen häufig und es wird
viel kommuniziert - überwiegend fachlich, aber oft auch privat. Es
gibt ständig konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz. Herr
Weber ist im Streß und faucht seine Kollegin an: "Können
Sie nicht die Tür zumachen oder haben Sie bei sich zu Hause Säcke
vor den Türen." Konfliktbelastete Kommunikation kann aber auch
ohne Worte geschehen. Ein bekannter Kommunikationspsychologe hat einmal
festgestellt: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Auch wenn
ich meinem Kollegen den täglichen Gruß verweigere oder demonstrativ
über seinen Kopf hinweg rede, als sei er Luft, ist dies eine konfliktbelastete
Kommunikation. Aber ist das schon gleich Mobbing? Wie viele Mobbing-Fälle
gäbe es dann jeden Tag in Deutschlands Büros und Werkhallen?
Zum Mobbing-Geschehen gehört dazu, daß die konfliktbelastete
Kommunikation systematisch und während längerer Zeit andauert.
Wenn Frau Weber ihre Kollegin Frau Müller schon seit einer Woche
nicht mehr grüßt, ist es mehr als ein normaler Streit. Wenn
das seit Monaten so geht, wird Frau Müller bereits stark darunter
leiden. Wenn nicht nur Frau Weber, sondern die ganze Arbeitsgruppe, die
aus fünf Frauen besteht, aufhört, Frau Müller zu grüßen,
entsteht bereits ein gewaltiger Druck.
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